Barcamp: Zwischen Stille, Weltpremiere und Reisebericht

Panorama vom Barcamp am 20. und 21. November 2010 bei HP in Wien

Session-Plan vom Barcamp 20. und 21. November 2010 bei HP in Wien Mein persönlicher Rückblick auf das Barcamp bei HP am 20. und 21. November 2010 in Wien.

Samstag: Wie bei Barcamp üblich gab es viele parallele Sessions und die Auswahl fiel mir manches Mal sehr schwer. An diesen Sessions konnte ich teilnehmen:

Aleinr.at

Mit viel Pomp und Trara stellten Robert Harm, Robert Lender und Jan Tißler das neue Angeobt Alleinr.at vor. Dies ist der österreichische Ableger von Alleinr.de. (Selbstbeschreibung auf der Homepage: „Entspannen Sie sich. Hier müssen Sie nichts tun. Sie melden sich nicht an, Sie laden nichts hoch, Sie kommentieren nicht, Sie knüpfen keine Kontakte. Niemand beobachtet, was Sie tun.„)

Ob dieses Projekt ein Blödsinn, eine Kunstprojekt oder vielleicht nützliches Tool ist, muss jeder selbst entscheiden. 😉

Es gibt jedenfalls dazu auch einen Twitter-Account, der jeden Tweet mit dem Inhalt „alleinr“ retweetet. Allerdings so, dass die Buchstaben durch nicht sichtbare Zeichen ersetzt werden. In der Diskussion wurde über Sinn und Unsinn des Projektes und allfällige Verbesserungsmöglichkeiten gesprochen.

Podcasten

Susanne Mandl ist eine „enthusiastische Podcasthörerin“ und produziert auch selbst eine Reihe von Podcast (beispielsweise: macpcnux).

Sie zeigte in ihrer Session auf, was beim podcasten wichtig ist und was man vermeiden sollte (Folien.)

Sie ging bewusst nur am Rande auf die Technik ein und gab lieber Tipps, was man unbedingt beachten sollte. Wichtig ist ihr die Tonqualität, eine Thementreue und verlässliche Erscheiungstermine. Nach der Session hätte man Lust gehabt gleich selbst einen Podcast zu starten; aber das ist eine andere Geschichte.

egoArchive

Max Kossatz und Gerald Bäck präsentieren egoArchive Es ging auch bei diesem Barcamp Schlag auf Schlag. Gleich dem Podcasten präsentierten Max Kossatz und Gerald Bäck in einer „Weltpremiere“ ihr neues Projekt egoArchive.

Mit diesem Service wird ein User in Zukunft Inhalte wiederfinden, die er angesurft hat. Es wird dazu der Volltext sowie ein Screenshot jeder angesurften Seite abgespeichert und auf einem Server hinterlegt.

Dort kann der User – und nur er – seine angesurften Seiten so wiederfinden und durchsuchen, wie er sie damals gesehen hat (und nicht so, wie sie nun aussehen). Die Idee ist wirklich simple und trotzdem gibt es dafür keine Lösung.

Derzeit ist das Projekt noch ganz am Anfang (läuft derzeit auf Chrome) und nur für eingeladene User nutzbar.

Freie Lernunterlagen an österr. Universitäten

Das Problem der fehlenden Skripten für Vorlesungen ist nicht neu. In der Session wurde auch kein neuer Ansatz vorgestellt, sondern dargelegt wo die Probleme liegen (Widerstand der Vortragenden, Unverständnis bzw. kein Interesse der Uni-Verwaltung).

Der Vortrag von Bernd Kerschner, Max Louschek und Patrick Siebert ist online verfügbar.

ÖH und Social Web

Sigrid Maurer (ÖH-Vorsitzende) erzählte in einer Session von der Plattform Zukunftsbudget und tauschte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ideen für Aktionen im Internet aus.

Sujet: Die Regierung ist verdammt feig Sie verriet auch vorab jenes Sujet („Die Regierung ist verdammt feig„), welches in Kürze in den Tageszeitungen inseriert wird. 😉

Ich finde es immer wieder gut, wenn Leute sich öffnen und mit der Community Ideen austauschen. Fand ich sehr gut.

Sonntag

Leider waren am Sonntag deutlich weniger Leute vor Ort.

Location Based Service: Now and Future

Mark Kramer zeigte gute und schlechte Beispiele von Augmented Reality und wies darauf hin, dass dies nicht nur Video, sondern auch Audio sein kann.

Das empfand ich als wirklich guten Hinweis, da doch die meisten gezeigten Beispiele immer Videos betreffen.

Reisen

Die zwei nächsten Sessions, die ich besuchte, berichteten über ganz unterschiedliche Reisen.

Walter und Patrik Siebert erzählten von Ihrer „Gleitfahrt Donau“ von Wien die Donau entlang bis zum Schwarzem Meer und zeigten Dias von der im August 2004 erfolgten Reise. Obwohl die Planung sehr mangelhaft war, gelang es den zweien doch – mit viel Glück – ihr Ziel zu erreichen.

Bloggerinnen und Blogger fuhren – aus Initiative von Meral Akin-Hecke – vom 27. bis 31. Oktober 2010 nach Istanbul. Die Fahrt hieß „Twistanbul„. Wir sahen beeindruckende Fotos.

Der dritte Reisebericht handelte von einer Einladung von 20 Bloggerinnen und Blogger im Juni 2010 nach Brüssel zu fahren und europäische Institutionen zu besuchen. Die Berichte und und Videobeiträge findet man online. Video-Empfehlung von Max Kossatz: „Wie funktioniert Europa? Einfach erklärt von Ralf von Ameln bei einem Besuch bei der Europäischen Kommission“

No Shows!? Wie umgehen

Beim Barcamp gab es viel mehr Anmeldungen als wirkliche Teilnahmen. „Wie damit umgehen?“ der Titel der Diskussion. Ist das ein Problem für den Veranstalter? Soll man Eintritt verlangen? Oder sollen Leistungen gekürzt werden (kein Essen / kein T-Shirt)? Diese Fragen wurden ausgiebig diskutiert.

Die Organisatoren Dieter Zirnig, Mathias Kimpl, Erich Holzbauer, Eva-Maria Michelcic und Mark Kramer nahmen die Sache sichtbar locker. Die Diskussion ergab für mich keinen Bedarf in Zukunft an der Organisation und Anmeldung eines Barcamps wesentliche Änderungen durchzuführen. Ich möchte an dieser Stelle auch nicht vergessen mich bei den Personen für das Barcamp zu bedanken! 🙂

Lightning Talks

Die nächste Session bestand aus Kurzvorträgen. Am meisten Aufmerksamkeit verursachte der Vortrag von Markus Ladstätter unter dem Titel „Wie sicher sind eure Daten?

Cool gemacht von Markus: Anhand von Firesheep zeigte er auf, wie er in 10 Minuten 24 Accounts hijackte. Darunter u.a.: 10 Facebook, 5 Twitter, 2 Flickr, 1 Google und 1 Yahoo
Abschließend zählte er noch mögliche Gegenmaßnahmen auf. Bei manchen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sah man den Schrecken im Gesicht, wie einfach dies ist. Zur Beruhigung sorgte auch nicht sein Sager: Manche dieser Accounts gehören jenen, die gerade anwesend sind. 😉

Abseits der Sessions / Fazit

Auch abseits der Sessions gab es wieder jede Menge Networking. Einige Personen fanden sich kurzfristig zu einem Brainstorming zu Open Data in Wien anhand eines konkreten Beispiels ein; mehr wird aber noch nicht verraten. 😉

Martin Gratzer fotografierte Robert Lender und mich mit blauen Hauben. Dies war eine Vorbereitung für den Blue Beanie Day am 30. November 2010.

Leider nicht geschafft habe ich es zum Fotoshooting „Shoot me with your iPad“ (siehe Video), zu dem Markus Ladstätter aufgerufen hat. (Die Fotos)

Fazit: Es waren wieder zwei sehr dichte Tage mit vielen netten Gesprächen. Freue mich schon auf das nächste Barcamp; ich komme sicherlich.

Meine Fotos (auch auf Flickr):
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3 Kommentare

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