Lilly Axster erhielt Christine-Nöstlinger-Preis 2023

Lilly Axster

Anfang April 2023 wurde bekanntgegeben, dass Lilly Axster den heurigen Christine-Nöstlinger-Preis bekommt. (siehe auch: DerStandard, ORF)

Ich freue mich sehr für Lilly, weil sie eine großartige Autorin und so ein netter, einfühlsamer Mensch ist! Herzliche Gratulation!

Alexander Potyka, Barbara Waldschütz, Lilly Axster, Veronica Kaup-Hasler
Alexander Potyka, Barbara Waldschütz, Lilly Axster, Veronica Kaup-Hasler Foto: Christopher Mavrič

Am 2. Mai 2023 war es dann soweit: Die in Wien lebende Theater-, Kinder- und Jugendbuchautorin erhielt in den Loos-Räumen der Wienbibliothek den Christine-Nöstlinger-Preis 2023.

Begründung der Jury

Die Jury – bestehend aus Karin Haller (Geschäftsführung Institut für Jugendliteratur), Paulus Hochgatterer (Autor & Psychiater, Universitätsklinikum Tulln) und Anne-Catherine Simon (Redaktion Feuilleton „Die Presse“) – führten dazu in der Begründung aus:

Als Theater-, Kinder- und Jugendbuchautorin bricht Lilly Axster in ihrem Werk konsequent Strukturen auf, die sie als verkrustet und menschenfeindlich empfindet. Das kann in der Sexualität sein, aber auch in Beziehungen, Institutionen und in der Sprache.

In ihrem Roman “Atalanta Läufer_in” etwa erzählt sie angelehnt an eine mythische Figur von Ata, die sich von Kind an in keinen Geschlechtskategorien wiederfindet, schließlich als Mann zum schnellsten Läufer der Welt wird  und bei der Ehrenrunde als “Frau” entlarvt wird. In “DAS machen” zeigt sie Kindern, wie vielfältig und fließend Sexualität sein kann, ohne sie auf die klare Pole weiblich und männlich festzulegen. Die Illustrationen stammen dabei von Christine Aebi. In “Die Stadt war nie wach” erzählt Lilly Axster von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt durch einen Lehrer, wie schwierig der Kampf dagegen ist und wie fünf Jugendliche ihm dennoch schließlich das Handwerk legen.

Axster thematisiert verunsichernde kindliche Erfahrungen wie den Umzug in ein fremdes Land oder Fragen von Identität und Zugehörigkeit, schildert Selbstfindung und rettende Beziehungen zwischen Alten und Jungen. Sie gibt jungen Menschen Mut und sie zeigt ihnen Vorbilder dafür, wie in “Der Pullover trägt mich nicht mehr” über Yeter Güneş, die in den 1980-er Jahren als Jugendliche gegen die türkische Militärdiktatur kämpfte.

Für all das findet sie ihren je eigenen Stil, stellt ihre sprachliche Kreativität immer aufs Neue in den Dienst kompromisslosen Engagements.

Jury des Christine-Nöstlinger-Preises 2023
Jurybegründung für Lilly Axster zum Christine Nöstlinger Preis 2023

Übergabe des Preises

Die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler brachte dem Publikum den Inhalt der Jurybegründung nahe und übergab den Christine Nöstlinger Preis 2023.

Dankesrede

Die sehr hörenswerte Dankesrede von Lilly Axster können Sie hier nachsehen.

Über den Preis

Der Christine-Nöstlinger-Preis für Kinder- und Jugendliteratur ist ein nach der österreichischen Kinder- und Jugendbuchschriftstellerin Christine Nöstlinger benannter Literaturpreis. Der Preis wurde vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) in Kooperation mit der Stadt Wien Kultur und Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik ins Leben gerufen. Er wird seit 2021 jährlich vergeben und hat folgendes Ziel:

Der neu geschaffene Christine-Nöstlinger-Preis zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen kleinen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten.

Der Preis will damit auch die humanistischen Prinzipien und Anliegen, die die Autorin in ihrer Literatur vertreten hat, lebendig halten. Christine Nöstlinger hat in ihrem Werk immer konsequent die Position der Kinder und Außenseiter:innen vertreten.

Hauptverband des Österreichischen Buchhandels

Pressefotos von: Christopher Mavrič / Videos von: Iva Marković

Lilly Axster
Lilly Axster Foto: Christopher Mavrič

Bericht und Interview in der ZiB 3

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